Reboots und Remakes sind in den letzten Jahren zu ständigen Begleitern geworden. Egal ob Film, Fernsehen oder Videospiele.
Kaum ein Monat vergeht indem man nicht von Neuauflagen klassischen Stoffes hört. Dementsprechend groß war meine Enttäuschung, als Nintendo verlautbaren lies für die SWITCH erstmals in der 25-jährigen Geschichte von Mario Kart keinen neuen Ableger der Reihe zu produzieren sondern den italienischen Klempner in einer aufgemotzten Version der WiiU-Version ins Rennen zu schicken.
Ob sich Nintendo für diesen Weg entschieden hat um ein schnelles und stabiles Line-Up nach dem Release der Switch bieten zu können oder um nach den schwachen Verkaufszahlen der WiiU MK8 einen breiteren Publikum anbieten zu können lasse ich an dieser Stelle für jede Interpretation offen.
So genial der Titel auch war, zum Kaufargument für die WiiU reichte es leider nicht. Warum soll die Deluxe Version dann anders, besser oder gar Kaufgrund für eine Switch sein?
Auf den ersten Blick handelt es sich nur um eine schnöde Portierung mit ‘Inhalts-Update“ der Wii-U-Version aus dem Jahr 2014 und aufgemotzter Grafik. Doch bei genauerer Betrachtung erkennt man dass, Nintendo mehr als einfach nur ein Mario Kart 8 2.0 abliefern.
Mehr als eine Mogelpackung
Meine Skepsis war groß, ob Nintendo mehr als nur die Schlacht Arenen integrieren würde und uns quasi nicht mehr als ein Mario Kart 8 2.0 vorsetzen würde. Doch je mehr Zeit ich mit dem Titel verbrachte umso mehr Neuerungen stachen heraus. Die Joy-cons wie auch der Pro Controller nutzen das HD-Rumble-Feature weiter und verbessern dieses auf ganzer Linie. Was sich im ersten Moment wie ein kaputter Rumble Motor anfühlt entpuppt sich am Ende als gelungenes Feedback während des Rennens. Egal ob Drifts, Sprünge oder Rempeleien alles fühlt sich unterschiedlich an.
Alle guten Dinge sind drei
Dachte sich wohl auch Nintendo und spendierte uns einen, meiner Meinung nach längst überfälligen dritten Driftschub. Driftet man lang genug in der kurve ändert sich die Farbe nun noch in pink und ein kurzer Geschwindigkeitsschub belohnt unsere Mühen.
Seit seinem Kart Debut auf dem SNES im Jahr 1992 wurde das Repertoire der Trickkiste immer wieder erweitert. So kehrt die aus DoubleDash bekannte doppelte Item Aufnahme Möglichkeit zurück ins Spiel.
Wenn auch in leicht abgeänderter Form da das Wechseln der Items nun nicht mehr möglich ist. Die nach wie vor schlechte Balance der Item Verteilung besonders bei vorderen Plätzen wird dadurch zumindest ein wenig ausgeglichen wenn auch nicht Ideal.
Nach dem Smartphone folgt nun das Smartkart
Neu im Gepäck ist der „Schlau Modus“. Dieser gibt Spielern die Möglichkeit das Spiel automatisch zu beschleunigen ohne die A-Taste gedrückt halten zu müssen. Die Schlau Steuerung kann als Lenkunterstützung gesehen werden die den den Absturz über Kanten ersparen soll.
Im ersten Moment eher skurril wirkend wurde mir doch recht schnell bewusst, dass es sich hierbei um weit mehr als nur eine Spielhilfe für Anfänger handelt. Personen die aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht in der Lage waren mit Freunden Mario Kart zu genießen gewährt Nintendo mit dem „Smart-Mode“ eine Chance dies nun nachzuholen.
Technik auf höchsten Niveau
Und zu guter Letzt hat Nintendo auch noch an der Technikschraube gedreht. Jetzt rasen die Rennen mit geschmeidigen 1080p und flüssigen 60 Bildern in der Sekunde über den Bildschirm. Im Handheld-Modus, reduziert sich die Auflösung auf (immer noch schicke) 720p, ab drei Spielern im Splitscreen sinkt die Bildrate zudem auf 30 Bilder pro Sekunde.
Mario Kart 8 Deluxe sieht in jedem Modus einfach nur fantastisch aus, dank leicht gepimpter Lichtstimmung und gefühlt etwas hübscheren Spezialeffekten sogar einen Hauch besser als das Original.
Die Qual der Wahl
Mit 48 Strecken und 37 Fahrern, die es im Originalspiel und den beiden DLCs gab ist Mario Kart 8 Deluxe das umfangreichste in Sachen Auswahlmöglichkeiten. Das Fahrerlager zählt insgesamt fünf Neuzugänge (Gesamtzahl 42), darunter die aus Splatoon zu Ruhm gekommenen Inklinge, Bowser Jr. und König-Buu-Huu. Neue Kurse gibt es in der Deluxe-Version bedauerlicherweise nicht.
Auf in die Schlacht!
Der beliebte Schlachtmodus, bei dem man die Ballons der Gegner zerstören muss, ist zurück und merzt damit den größten Kritikpunkt des Original aus. In Mario Kart 8 Deluxe werden die Schlachten jetzt wieder in kleinere Arenen verlagert, insgesamt sind es acht an der Zahl.
„Räuber und Gendarm“, in dem ihr das Gegnerteam mit Piranha Pflanzen schnappen müsst, ist einer der neuen Spielmodi die wieder jede Menge Freundschaften auf die Probe stellen werden. Der Schlachtmodus ist zu seiner altern Stärke zurückgekehrt und macht einfach nur Spaß und Freude.
Gemeinsam gegen die Welt
Mario Kart 8 Deluxe eine absoluter Multiplayer-HIT.
Ihr könnt sowohl mit bis zu vier Leuten am Splitscreen und/oder lokal bis zu 8 Geräte verbinden oder zu zwölft online spielen. Den Online Modus konnte ich noch nicht ausführlich für diesen Test auf Herz und Nieren prüfen wird aber in kürze nachgeholt.
FAZIT:
Mit Mariokart 8 in der Deluxe Version schafft es Nintendo einen bereits grandiosen Titel noch einmal zu verbessern. Die kleinen aber feinen Änderungen und vor allem die Schlacht Arenen die den Weg zurück fanden machen auch nach Stunden immer noch Spaß.
Leider haben es keine neuen Strecken in die Deluxe Version geschafft. Das wäre die letzte Zutat für eine perfekte Wertung geworden.
Mario Kart ist und bleibt die „Mutter der Funracer“ und verteidigt mit der SWITCH Version diesen Titel auch eindrucksvoll!