Wie das große Vorbild Hollywood, hat sich anscheinend auch Nintendo darauf besinnt keine Ziffern mehr hinter die Fortsetzung eines Spieletitels zu setzen. Somit erwartet uns mit dem neuesten Ableger der Mario Party Reihe nicht Nummer 11, sondern SUPER MARIO PARTY.
Über die Kreativität der Namensgebung kann jetzt diskutiert werden. Doch damit wollen wir uns gar nicht erst aufhalten, sondern herausfinden ob Nintendos neuester Ableger mit ein paar neuen Modi und bewährter Formel auf der SWITCH überzeugen kann.
Der Kern von Super Mario Party sind serientypisch, richtig, die Minispiele
80 Stück sind es insgesamt, unterteilt in 1-gegen-3, 2-gegen-2. Jeder-gegen-Jeden, und Koop-Variante. Beispielsweise muss man Stachelfallen auf einem Hindernis-Parcours ausweichen während man möglichst viele Münzen einsammelt ,ein Memory ähnliches Kartenspiel, abstrampeln um ein Dreirad Rennen zu gewinnen oder Pinguinbabys zu ihrer Mutter führen. Und dass sind nur ein paar wenige Umsetzungen von Spielen die euch erwarten.
Die Minispiele sind größtenteils auf Verwendung mit den Joy-Con Controllern ausgelegt und Vibrationsfunktion ebenso wie Bewegungssensoren werden voll ausgenutzt.
Das klappt auch alles sehr gut und sorgt dafür, dass wir einen Tofu Würfel perfekt in unserer digitalen Pfanne anbraten können und ebenso durch die Rumble-Funktion erkennen können wo und wann wir nach Schätzen graben müssen.
Die an sich gut funktionierende Bewegungssteuerung bringt leider auch ein Problem mit sich. Denn Super Mario Party ist ausschließlich mit den Joy-Cons spielbar und unterstützt weder den Pro Controller noch den Handheld-Modus.
Besonders letzteres ist für mich unbegreiflich. Die „Spiele wo und mit wem du willst – Mentalität“ die ja eines der Verkaufsargumente für die SWITCH ist, wird hier komplett ignoriert. Da rettet auch leider die innovative Idee der Konsolenkopplung nichts und sorgt nur noch für mehr Unmut bei mir.
Toads Freizeitraum, den ihr im Hauptmenü findet beheimatet vier kleine Mini Games, die es ermöglichen mit zwei aneinander gelegten Konsolen gegeneinander zu spielen.
Allerdings nur, wenn man eine zweite Switch Konsole und eine zweite Ausgabe des Spiels sein eigen nennt. Warum genau diese Stärken der Hybridkonsole nicht genutzt werden bleibt mir ein Rätsel denn besonders ein Titel wie Super Mario Party hätte von diesen Möglichkeiten profitiert.
Die größte Veränderung ist wohl die Einführung der Charakterwürfel. Während die vorherigen Mario-Party-Spiele „virtuelle 0-seitige“ Würfel verwendet haben, hat nun jeder Charakter zwei Würfelblöcke. Es gibt den klassischen Sechs Seiter und einen jeweils an den Charakter angepassten. Wie der Name schon erwarten lässt würfelt der Klassiker eine eins bis sechs, während jeder Charakter mit seinen eigenen Stärken und Schwächen kommt.
Warios Würfel hat zwar vier Seiten die mit Sechsen gefüllt sind doch die restlichen zwei Seiten sorgen für den Verlust zweier Münzen. Yoshi’s Würfel macht es möglich eine 7 zu Würfeln aber auch eine 0. Somit wird die Wahl des Charakters zum ersten Mal in der Geschichte der Partyreihe mehr als nur ästhetisch und bringt eine erfrischende neue Nuance Strategie ins Spiel mit. Die vier Spielbretter die Super Mario Party bietet sind optisch zwar sehr unterschiedlich doch wirklich große Abwechslung bieten sie leider nicht.
Neue Modi braucht das Königreich
In der Partner-Party, treten jeweils zwei Zweier-Teams gegeneinander an. Die gewürfelten Augenzahlen beider Spieler werden in diesem Modus addiert. Jeder kann sich danach frei auf dem Feld bewegen. Ganz ähnlich wie im 3DS-Titel Mario Party: Star Rush.
Im Raft-Abenteuererwartet euch eine Co-Op Boots-Tour bei dem das Miteinander an erster Stelle steht. Dabei übernimmt jeder Spieler einen Platz im Raft und zu viert geht es einen Fluss hinunter den es durch seine Verzweigungen zu durchqueren gilt. Der Timer wird durch das erfolgreiche beenden von Minispielen unterwegs aufgefüllt. Spätere Flussabschnitte stellen euch bereits Sprungschanzen und Felsen als Hindernissen in den Weg und fordern echtes Teamwork. So spaßig der Modus auch ist, leider ist er auch sehr kurzlebig. Bereits beim zweiten Durchgang tritt man in schon bekannten Minispielen ein weiteres mal an.
Hier ist Taktgefühl gefragt
Die Beat Bühne, ist ein guter Indikator für euer Taktgefühl. In einer Reihe von Minispielen geht es hier hauptsächlich um das korrekte Drücken der Knöpfe im richtigen Takt. Eine Runde dauert meist nicht länger als 5 Minuten und sorgt immerhin für ein wenig Abwechslung. aber auch nicht länger als fünf Minuten.
Hinter dem Pfad der Prüfungen versteckt sich, was am ehesten einer Einzelspieler-Kampagne ähnelt. Leider enttäuscht der Solo Modus am meisten. Einerseits muss er erst freigespielt werden und mehr als ein liebloses abklappern von Minispielen erwartet euch danach auch nicht. Daher rate ich Solisten vom Kauf des Titels ab.
Super Mario Party ist ein Mehrspieler Titel der in der Gemeinschaft von Freunden und Familie am meisten Spaß macht und in dieser Form auch zur Höchstleistung aufläuft.
Da kann man es auch verzeihen, das die Technik des neuesten Party Ablegers gerade mal zweckmäßig ausfällt. Optische Highlights darf man sich nicht erwarten.
Die kunterbunte Mario-Optik mit bekannten und kindergerechten Charakteren die sich auf den teils liebevoll gestalteten Spielbretter tummeln erfüllen ihre Aufgabe. Akustisch erwarten Euch ein paar nette Melodien und sich leider oft wiederholende Sprachsamples.